Denn 30 oder mehr Augenpaare sehen mehr als eines.
Und das bei einem Angriff im offenen deckungslosen
Gelände das Individuum in der Gruppe immer bessere
Karten hat als einzeln, kennen wir vom Schwarmverhalten
der Fische oder Vögel.
Das Rehwild ist die einzige Schalenwildart, die
in Deutschland flächendeckend vorkommt.
Fast jeder ist bei Spaziergängen der grazilen Wildart
schon begegnet. Meist werden die Rehe erst bemerkt,
wenn sie mit wippenden „Spiegel“ abspringen. Als
Spiegel bezeichnet der Jäger den weißen Fleck am
Hinterteil des Rehs.
Viele Begriffe des täglichen Sprachgebrauchs stammen
aus der Jägersprache. So z. B. Lunte riechen, auf
den Busch klopfen, durch die Lappen gehen, von einer
Sache Wind bekommen, oder jemanden aufs Korn nehmen.
Jährlich werden in Deutschland über 1 Million Rehe
erlegt. Trotzdem wurden im Jahr 2010 immer noch
in Deutschland fast 3000 Menschen auf unseren Straßen
bei Wildunfällen verletzt. Einige von ihnen starben.
Ein trauriger Grund und Mahnung an die Jäger die
Wilddichte weiter zu senken.
Durch den zunehmenden Freizeitdruck in allen Naturräumen
werden Wildtiere zunehmend gestresst. Besonders
im Feld erfolgen im Winterhalbjahr, durch die gute
Sichtbarkeit der Rehsprünge oder Hasen bei Schneelage
auf den abgeernteten Flächen, besonders durch ungehorsame
unangeleinte Hunde oft unnötige Hetzjagden. Dadurch
werden die letzten Energiereserven, des im Winter
auf Sparflamme arbeitenden Organismus der Tiere,
verbraucht. Durch richtiges Verhalten in Feld und
Wald kann man dem Wild diesen Stress ersparen.