
Auch Blumen und Kräuter waren bis vor wenigen Jahrzehnten
in großer Artenfülle in der Feldflur zu finden.
Viele Wildformen bekannter Gartenblumen stammen
ursprünglich aus der Ackerflora.

Ackerringelblume
Blütenpflanzen haben es schwer auf überdüngten
Böden zum Blühen und zur Samenreife zu kommen. Da
sind die schnell wachsenden Gräser, aber auch die
angebauten Kulturpflanzen im Vorteil, welche die
blühende Vegetation unterdrücken. Weiterhin lässt
der moderne „Pflanzenschutz“ wenig Raum für Farbtupfer.
Bis zu 50 Jahre lang sind die Samen der Wildblumen
im Boden keimfähig. In dieser Zeit können sie durch
günstige abiotische Faktoren zum Leben erweckt werden.
Dann tauchen sie plötzlich an Wegrändern auf.

Acherlöwenmaul
Schon Paracelsus und Hildegard von Bingen haben
die heilende Wirkung vieler Pflanzen beschrieben.
Auch deshalb hatte die Kräuterheilkunde in den vorpharmaindustriellen
Zeiten eine große Bedeutung, die auch der Volksmund
in vielen Redewendungen manifestierte. Man kann
es deshalb direkt und nicht nur durch die Blume
sagen das es damals eigentlich keine Krankheit gab,
gegen die kein Kraut gewachsen war. Heute werden
nur noch wenige Wildkräuter als Hausmittel verwendet.
Die Scharfgarbe z. B. besitzt erwiesenermaßen eine
entzündungshemmende Wirkung.

Ich bin ein schlichtes Unkraut bloß,
das niemandem gefällt.
Ein Kämpfer zwar doch stets verfolgt,
getreten von der Welt.
Man reißt mich aus und wirft mich fort,
mir will’s nicht in den Sinn,
ich heile doch und blüh und schmeck,
und drum NICHT unnütz bin.